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Geschichte

Der Schisport ist in Egg schon seit der Jahrhundertwende heimisch. Damals war das Gebiet um die Winterstaude militärisches Übungsgelände. Zudem waren es beim Bau der Wälderbahn (1902 eröffnet) beschäftigte Ingenieure, die zum Entsetzen insbesondere der weiblichen Bevölkerung mit Hölzern an den Füßen die örtlichen Hänge befuhren. Durch die Errichtung der Wälderbahn wurde der Bregenzerwald für den Tourismus erschlossen. Nachgeahmt wurden die kühnen Sportler von den Egger Jungturnern, die sich kurz darauf zu einer Schigruppe zusammentaten. Sie marschierten mehrere Stunden lang von Egg bis ins Amagmach und machten regelmäßig im Gasthof Rößle in Ittensberg Rast um sich zu laben und gegebenenfalls um zu übernachten. Die Abfahrten führten dann über die noch heute geliebte, 8 km lange Route Andlisbrongen – Finne – Äschach und endete damals oftmals wie heute beim Gasthaus „Tonele“ auf dem Rain oder beim Bahnhof Egg. Das „Touren“ ins Amagmach und anschließende Befahren dieser Schettereggabfahrt gehörte dann für viele Jahre zur Gewohnheit nicht nur der Einheimischen, sondern vieler Bregenzer und auch Sportler aus dem deutschen Bodenseegebiet. So hat schon vor dem I. Weltkrieg der Schiclub Bodensee am Fuße der Winterstaude eine Hütte als Schiheim gepachtet, deren Betreuung 1927 die Sektion Langenargen übernahm. Angereist wurde stets mit der Wälderbahn. Dieser Fahrt folgte dann der im Winter oft mühsame und lange Fußmarsch nach Schetteregg. Das Gepäck wurde dann mit Pferdefuhrwerken vom Egger Bahnhof ins Amagmach gebracht. Beliebte Tourenziele waren damals Bullersch, Sibratsgfäll oder Schönenbach.

Am 6. Februar 1908 wurde im GH Drei König in Großdorf unter dem Namen des Turnvereines Egg eine Schifahrerriege unter der Obmannschaft von Hans Gamohn (Bahnhof) gegründet. Diese freie Vereinigung trat fortan neben dem Rodelclub als „Wintersportsvereinigung“ auf. Dieser unter dem Prolekorat des Turnvereines Egg bestehende Schiklub hat am 3. Februar 1910 wiederum eine konstituierende Versammlung abgehalten, mit dem Zwecke eine Wintersportsvereinigung ins Leben zu rufen, die sowohl den Rodel- als auch den Schisport involvierte. Bereits im selben Jahr wurde von der BH-Bregenz eine Subvention an den Wintersportverein Egg im Bregenzerwalde gewährt. Somit ist der Schiclub Egg der älteste Wintersportverein des Bregenzerwaldes und der 5.älteste im „Ländle“.

Wie aus dem Gründungsprotokoll entnommen werden kann, wurden als weitere Gründungsmitglieder Josef Troy (Großdorf) als Obmann-Stellvertreter und E-Werks-Betriebsleiter Rudolf Weiß (Egg) als Schiwart gewählt. Bei der Gründungsversammlung waren weiters anwesend: Josef Troy (Rain 510), Josef Willi (Hof bzw. Pfister 553), Rudolf Natter (GH Ochsen), Hans Jörg Natter (GH Ochsen, Architekt in Bregenz) und Kaspar Rehm (Oberdorf 40 bzw. Unterbach 158). An dieser Stelle wollen wir uns heute nochmals an die Väter des Schiclubs Egg erinnern und ihnen ganz besonders danken.

Am darauf folgenden Sonntag nach der Gründerversammlung wurde gleich eine gemeinsame Schitour auf die Obere Schetteregg durchgeführt. Der damals gegründete Wintersportverein bezweckte neben der Zusammenfassung aller Freunde des Wintersports in sportlicher und gesellschaftlicher Hinsicht insbesondere die Vereinigung der Schifahrer. Neben dem Schisport wurde aber auch der Rodelsport eifrig betrieben. Waren doch zur damaligen Zeit Rodel und Schlitten im Winter die beliebtesten Fortbewegungsmittel. So erfolgte zB. die nächtliche Heimfahrt von der Gründungsversammlung mit Hornerschlitten. Das Schifahren kam damals im Bregenzerwald erst langsam auf und es gab noch nicht viele im Verein, die mit ihren Brettern in die weiße Welt hinauszogen. Der damalige Mitgliedsbeitrag betrug 2 Kronen für 1908 und diente insbesondere für die Anschaffung von Werkzeug, einem Paar Reserveschi und Fassdauben für die Jugend. 

Teilnehmer bei einem der legendären Fuchsrennen ca. 1935

3. Reihe:   Peinlich Gebhard, Willi Sepp (Pfister), Heidegger Roland (Gerbe), ?, Fetz Eugen (Mühle), Heidegger Jakob („Gide´s Jok, Oberdorf), Fetz Richard (Mühle), Willam Gottfried (Hub);

2. Reihe:   Greber Kaspar (Loco), Hörburger Othmar (Roßhag), Schneider Hansjörg (Hub), ?, ?, Willi Hugo (Pfister);

1. Reihe:   Ritter Leopold (Hafenloch), ?, Nußbaumer Herbert (Andelsbuch), Moosbrugger Eugenie (Andelsbuch), Mang Konrad (Bäcker beim Sutterlüty, Hub bzw. Stmk.), Eberle Eduard (Niederbuch);

vorne:        Hörburger Friedrich (Mühle);

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Schitour ans Älpele / Niedere

vorne: Hörburger Hildegard, Natter Wilma, Peinlich Gebhard, hi.re: Hörburger Friedrich

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Schitour ca. 1933

vlnr: Hörburger Friedrich + Hildegard (Roßhag 579), Natter verh. Omerzell Wilma (Loco 671), Peinlich Gebhard (Scheidbuchen 327)

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